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LUCERNE Festival Ostern 05: Starke Emotionen bei Dvoráks Requiem

28 January 2005

Starke Emotionen bei Dvoráks Requiem Tod und Gericht, Angst und Trauer, Trost und Zuversicht erklingen mit grosser Intensität im Requiem in b-Moll op. 89 des böhmischen Komponisten. Freitag, 18. März, 19.30 Uhr, Konzertsaal Chorkonzert 4 Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Chor des Bayerischen Rundfunks Mariss Jansons, Leitung Krassimira Stoyanova, Sopran Elena Garanca, Alt Stuart Skelton, Tenor Robert Holl, Bass Antonín Dvorák Requiem in b-Moll op. 89 Antonín Dvorák schuf mit dem Requiem in b-Moll sein bedeutendstes geistliches Werk. Dieses besticht durch eine neuartige Musiksprache, welche die archetypischen Botschaften des Requiem-Textes wie Tod und Gericht, Angst und Trauer, Trost und Zuversicht für den Hörer sinnlich nachvollziehbar macht, ohne ins Opernhafte abzugleiten. Das Requiem besteht aus dreizehn Sätzen und ist in sich zweigeteilt. Der erste Teil (acht Sätze) befasst sich mit der Angst, dem Schrecken, dem Leid und dem Schmerz. Schreckensvisionen vom drohenden Fegefeuer werden in diesem Teil dem Publikum vorgeführt. Der zweite Teil (fünf Sätze) spendet dafür Trost und Hoffnung mit seinem frohen, gar jubelnden Charakter. Erst im letzten Satz des Requiems kehrt Dvorák zum Anfang zurück, indem er wieder das Hauptmotiv aufflackern lässt. Eben dieses Hauptmotiv, welches das menschliche Leid angesichts des Todes darstellt, begleitet durch das ganze Requiem. Die Tonfolge davon kann man durchaus als Todesmotiv bezeichnen. Dvorák setzt diese bedrohliche Melodie in verschiedener Weise ein. Zum Beispiel im dritten Satz «Dies irae», indem er die liegenden Stimmen der tiefen Instrumente und des Orgelpedals mit Paukenwirbeln kombiniert. So setzt der böhmische Komponist das Inferno des Jüngsten Gerichts musikalisch um. Oder im vierten Satz «Tuba mirum» wo das Hauptmotiv von Trompeten intoniert wird. Diese spielen auf die Posaunen des Jüngsten Gerichts an. Das Requiem in b-Moll wurde vom Komponisten persönlich am 9. Oktober 1891 in Birmingham zur Uraufführung gebracht. Das Publikum und die Kritiker waren von diesem Werk begeistert. Der Tscheche hatte sich mit «einer der grössten, wenn nicht gar der allergrössten Vertonung eines liturgischen Textes schlechthin» seinen Platz im englischen Chor-Olymp gesichert.