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MaerzMusik – Festival für aktuelle Musik
24 February 2006
Vormusik mit Kaija Saariaho: L’Amour de loin Sonnabend, 4. März 2006 20.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele Kaija Saariaho L’ Amour de loin (2000) Libretto Amin Maalouf Konzertante Aufführung mit einer medienkünstlerischen Gestaltung von Jean-Baptiste Barrière Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Kent Nagano, Leitung Magali de Prelle, Sopran Marie-Ange Todorovitch, Mezzosopran Daniel Belcher, Bariton Isabelle Voßkühler, Sopran Rundfunkchor Berlin | Simon Halsey Visuelle Präsentation: Jean-Baptiste Barrière, Konzeption und computer graphics Pierre-Jean Bouyer, computer graphics, Isabelle Barrière, live Video und computer graphics Produktion: Image Auditive Sound-Effekte: David Sheppard Sound Intermedia Stephane Petitjean, Assistent Kent Nagano Eine Veranstaltung von DSO Berlin/ROC-GmbH in Zusammenarbeit mit MaerzMusik | Berliner Festspiele und Rundfunkchor Berlin Die Aufführung verspricht höchste Authentizität. Kent Nagano dirigierte im August 2000 die Uraufführung von Kaija Saariahos Oper L’Amour de loin bei den Salzburger Festspielen. Das Libretto schrieb der französisch-libanesische Autor Amin Maalouf, der in seiner Kunst eine Spannung der Geschichte, die zwischen Orient und Okzident, in immer neuen Belichtungen austrägt. Die Handlung spielt in einer für uns imaginären Welt. Sie erzählt von dem Troubadour Jaufré Rudel. Erzählungen über die Prinzessin von Tripolis wecken in ihm die „ferne Liebe“. Er beschließt, die Frau seiner Sehsucht zu suchen. Auf dem Weg in den Libanon erkrankt er. Die ferne Geliebte kommt zum Lager des Todkranken. Er stirbt in ihren Armen. Kaija Saariahos Partitur verschmilzt elektronische, herkömmlich instrumentale und vokale Musik. Ganz aus dem Klang heraus komponiert, verleiht sie den Partien der Singstimmen die Plastizität, in denen die Menschen in ihrem Wesen und ihren Empfindungen erscheinen. Sie richtet Sonden in die Klangwelt des Mittelalters, ins Spannungsfeld orientalischer und okzidentaler Traditionen. Sie verleiht den Stationen der Handlung ihre Farbe, ihren Charakter. Sie ist die eigentliche Szene. Kaija Saariaho In Helsinki geboren, studierte Kaija Saariaho in ihrer Heimatstadt, wo sie die Bewegung Ears open fortschrittlicher junger Komponisten mitbegründete; weitere Studien führten sie nach Freiburg zu so gegensätzlichen Persönlichkeiten wie Brian Ferneyhough und Klaus Huber. Schließlich ergänzte sie ihr Repertoire am IRCAM-Forschungsinstitute in Paris, wo sie sich ausführlich mit Computer gestützter Komposition und Live-Elektronik auseinandersetzte. Ihre Verbindung mit den Spektralisten, eine Gruppe von Komponisten, die mit Hilfe der Klanganalyse und Klangsynthese eine neue Ästhetik der Komposition im Klang entwickelten, verstärkte ihre Neigung, ein Klangereignis bis in seine kleinsten Details und zartesten Verästelungen zu erforschen. Mit ihrem Hauptwerk der letzten Jahre, der 2000 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführten Oper L’Amour de loin macht sich Kaija Saariahos neues Interesse an der menschlichen Stimme bemerkbar. L’Amour de loin handelt vom Leben des Troubadour Jaufre Rudel aus dem 12. Jahrhundert, von dem die Komponistin schon 1996 in ihrem Stück Lonh Texte vertont hat.