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Martina Gedeck und Werner Rehm spielen ungarisches Theater

5 September 2006

Auf Tod, auf Leben Ein ungarisches Theaterdoppel Von Péter Esterházy und Péter Nádas Es spielen: Martina Gedeck und Werner Rehm Regie: Laszlo Kornitzer Bühne: Wigand Witting Premiere: 16. September, 19:30 Uhr, Haus der Berliner Festspiele Eintritt: 8,-€ (Einheitspreis). Der Theaterabend bringt zwei Texte zusammen, die unterschiedlicher nicht sein können: gegensätzlich und doch zwei Seiten einer, unserer paradoxen Gegenwart. In Esterházys heftigem, schwarz-komödiantischem Text tritt Werner Rehm als ausgebuffter, machtvollkommender Globalisierungs- ideologe auf. Seine bizarren Phantasien werden konfrontiert und irritiert von einer selbstreflexiven, tagebuchartigen Erzählung einer Spurensuche. Martina Gedeck begibt sich mit Péter Nádas auf die Suche nach den Spuren eines KZ am Fuß der französischen Pyrenäen. Still, aber unabweisbar und latent macht sich die Erinnerung an die entsetzliche Gewalt scheinbar vergangener Zeit im Heute bemerkbar. Der Bildhauer und Bühnenbildner Wigand Witting gestaltet den Raum, der Regisseur Laszlo Kornitzer inszeniert einen Abend, in dem zwei große Schauspieler und zwei beeindruckende Texte im Mittelpunkt stehen. Diese Inszenierung ergänzt die Konzertreihe, die im Rahmen des ungarischen Schwerpunktes der Berliner Festspiele im September die „Ungarischen Akzente“ bereichern. Zudem bildet die Aufführung ein weiteres Beispiel für die Programmlinie der Berliner Festspiele, die Präsentation literarischer Texte im Bühnenraum zu einem sinnlichen Ereignis zu machen und Texte auf ihre Bühnentauglichkeit zu untersuchen. Zum Abschluß des internationalen literaturfestival berlin soll die Theateradaption der bekanntesten zeitgenössischen Autoren Ungarns die Verbindung des geschriebenen Textes mit dem Theater dokumentieren und gleichzeitig auf die bald beginnende Theatersaison im Hause hinweisen. Laszlo Kornitzer Geboren in Budapest, verließ 1977 mit 20 Jahren Ungarn illegal, und kam, nach längerem Aufenthalt in Italien, nach Berlin. Er arbeitete als Regieassistent von Luc Bondy, später als Dramaturg bei Peter Zadek („Lulu“, „Iwanow“). Er inszenierte an Stadt- und Offtheatern in Tübingen, Kiel, Berlin, Wien, Budapest, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg u. a. Stücke von Beckett, Enzensberger, Ibsen, Tschechow, Kipphardt, Sophokles, Anouilh und Genet. Er dreht Kurz- u. Dokumentarfilme, derzeit bereitet er einen Spielfilm vor. Laszlo Kornitzer schreibt und übersetzt gelegentlich aus dem Ungarischen (Kertész, Nádas). Er lebt in Berlin.