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Wissenswertes 2001: Besonderheiten der Festspiele Europäische Wochen Passau

17 January 2002

Die Europäischen Wochen, die im Jahre 1952 von amerikanischen Offizieren in Zusammenarbeit mit der Stadt Passau gegründet wurden, seither alljährlich von Mitte Juni bis Ende Juli stattfinden und von 1995 an unter der künstlerischen Leitung von Dr. Pankraz Freiherr von Freyberg stehen, sind ... das erste Festival, das sich im Nachkriegsdeutschland dem Europage-danken verschrieben hat, d. h. nicht nur kulturelle, sondern auch politische Ziele verfolgte und bis heute verfolgt. ... das erste Festival im Nachkriegsdeutschland, dem es zur Zeit des Kalten Krieges und der ideologischen Spaltung Europas immer wieder gelang, wenn auch unter erschwerten Bedingungen, gerade Künstlern Mittel- und Osteuropas, eine Plattform zur Darbietung ihrer Kunst zu bereiten und den Eisernen Vorhang durchlässiger zu machen. ... das einzige Festival in Europa, neben den Musikfestspielen Saar, das in drei europäischen Staaten stattfindet (Deutschland, Österreich, Tschechien). ... die ersten Festspiele im Nachkriegsdeutschland, die den Gedanken einer Festspielregion verwirklicht haben, d. h. Festspiele, die nicht nur an einem einzigen Ort stattfinden, sondern als Veranstaltungsraum eine ganze Region miteinbinden. Heute erstrecken sich die Festspiele mit ca. 20 Veranstaltungsorten über einen Raum von ca. 120 km x 70 km (= 8.400 km²). Sie finden statt in den Landkreisen Passau, Deggendorf, Freyung-Grafenau und Regen (Niederbayern), in den Bezirken Schärding und Grieskirchen (Oberösterreich) und in den Landkreisen Budweis und Krummau (Südböhmen). ... das einzige Festival in Deutschland, das sich mit einer derart großen Anzahl von Kunstsparten (Oper, Oratorium, Orchester-, Chor- und Solokonzert, Liederabend, Theater, Lesung, Film, Vortrag und Ausstellung) jedes Jahr einem neuen Thema widmet. ... das Festival, das in Hinblick auf die Schönheit der Veranstaltungsorte (Kirchen, Klöster, Burgen, Schlösser, Festsäle, Freilichtplätze etc.) in Deutschland unübertroffen ist. ... ein Festival, das Auftragskompositionen sowie Auftragswerke im Bereich Theater und Tanz vergibt und sich besonders durch Uraufführungen und deutsche Erstaufführungen zeitgenössischer Werke hervortut. ... ein Festival mit über 60 Veranstaltungen, hoher Qualität bei verhältnismäßig niedrigem Gesamtbudget (2001: nahezu 3 Millionen DM). ... ein Festival, das von einem gleichnamigen gemeinnützigen Verein mit zur Zeit über 276 Mitgliedern getragen wird und zu seinen dauerhaften Förderern nicht nur die Zuschußgeber der Öffentlichen Hand, sondern auch einen Freundeskreis von über 235 Mitgliedern zählt. ... ein Festival, das die Zahl seiner Sponsoren in sieben Jahren um 1020 % auf 112 Sponsoren anheben konnte, die Sponsorenbeiträge im selben Zeitraum um 715 %. ... ein Festival, das unter der Leitung des Intendanten Dr. Pankraz Frhr. von Freyberg von 1994 bis 2000 die Zahl der Festspielbesucher mehr als verdoppeln konnte. Die Zahl der Gesamtbesucher der kostenpflichtigen und eintrittsfreien Veranstaltungen war 2001 über 47.000. .... ein Festival mit sehr kleinem, aber sehr effektivem Personalstab (während des ganzen Jahres im Büro: 5 Mitarbeiter, während des Festivals zusätzlich ca. 20 Techniker und 2 Kassendamen).